Koordination: Universitätsmedizin Mannheim, III. Medizinischen Klinik – Hämatologie und Onkologie
Kooperationspartner:
- Prof. Dr. rer. nat. Andreas Trumpp – Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg
- Prof. Dr. med. Michael Heuser – Medizinische Hochschule Hannover
Ziele der Arbeitsgruppe Grundlagenforschung
Myelodysplastische Syndrome (MDS) sind eine Gruppe heterogener maligner Knochenmarkerkrankungen, die durch eine dysplastische Blutbildung mit peripheren Zytopenien und einem stark erhöhten Risiko einer Transformation in eine akute myeloische Leukämie (AML) gekennzeichnet sind. In den vergangenen Jahren haben Erkenntnisse über neue rekurrente Mutationen beim MDS bedeutend dazu beigetragen, den molekularen Hintergrund dieser malignen Knochenmarkerkrankung zu verstehen. Die durch diese Mutationen induzierten molekularen Mechanismen sind jedoch bisher weitgehend unklar. Im Gegensatz zu anderen hämatologischen Erkrankungen gibt es bisher für das MDS nur wenige in vitro oder in vivo Modelle zur Durchführung biologisch-funktioneller Analysen.
Oligoklonale Dynamik im Knochenmark am Beispiel eines MDS-Patienten unter Therapie. Mit Hilfe einer Kombination aus moderner Ganz-Exom- und ultratiefer Sequenzierung konnten im Zuge von Therapie und Krankheitsprogression massive Fluktuationen in der Allelfrequenz somatischer Mutationen (oben) und damit einzelner (Sub-)Klone (unten) nachgewiesen werden (Mossner et al., Blood 2016).
Unserer Arbeitsgruppe ist es in Kooperation mit dem DKFZ Heidelberg und dem deutschlandweiten MDS Verbundprojekt (gefördert durch die Deutsche Krebshilfe) gelungen, weltweit erstmals ein robustes MDS Xenograft Modell in immundefizienten Mäusen zu etablieren. An diesem Modell lassen sich MDS-spezifische Pathomechanismen einschließlich insbesondere der zellulären Interaktion innerhalb der Knochenmarknische erforschen. Erkenntnisse und Prinzipien aus diesem Modell sind auch übertragbar auf andere myeloische Neoplasien der Blutbildung.
Der aktuelle Forschungsschwerpunkt der Arbeitsgruppe „Grundlagenforschung“ befasst sich daher mit der klonalen Zusammensetzung des Knochenmarks in Patienten mit myeloischen Neoplasien und der molekularen Interaktion der Hämatopoese mit der Knochenmarknische, um neue therapeutische Konzepte für diese Erkrankungen zu entwickeln.
Aktuelle Forschungsschwerpunkte:
- (Weiter-) Entwicklung präklinischer Modelle für das MDS
- Klonalitätsanalysen der Hämatopoese
- Einzel-Zell-Analysen differentieller hämatopoetischer und nicht-hämatopoetischer Kompartimente
- Interaktion Hämatopoese – Stromazellen
- Genetische Instabilität
Bei Anfragen, Projektvorschlägen oder Kooperationswünschen wenden Sie sich gerne an:
Universitätsmedizin Mannheim
III. Medizinsiche Klinik
(Hämatologie und Onkologie)
Telefon: 0621 383-71304